Sonntag, 12. Dezember 2010

9.12.10 Bamberg, neue Kettenbrücke - Schönleinsplatz

Vor ein paar Tagen wurde die neue Kettenbrücke in Bamberg über den rechten Regnitzarm für den Verkehr freigegeben. Sie verbindet die Königstraße mit der sog. Inselstadt und führt direkt in die Achse Hauptwachstraße - Maxplatz - Grüner Markt. Da die dortige Fußgängerzone für den Einzelhandel von enormer Bedeutung ist, wir die neue Kettenbrücke in der lokalen Presse schon als das Eingangstor nach Bamberg gefeiert (vgl. u. a. FN-Magazin). In einer überaus liebevoll gestalteten Ausstellung "1000 Jahre Brückengeschichte in Bamberg" hat das Stadtarchiv unlängst auch an die Bedeutung der Kettenbrücke erinnert (siehe weitere Infos als pdf).


(1) Kettenbrücke bei Nacht
(2) morgendlicher Blick zur Luitpoldbrücke von der Luitpoldstraße aus (Weihnachtsdekoration markiert den Haupteingang in die Stadt)

Diese Betrachtung verkennt, dass die urbanistischen Planungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Achse Luitpoldstraße - Luitpoldbrücke - Willy-Lessing-Straße zur neuen, dominierenden Hauptachse haben werden lassen. Diese breite Verbindung vom Bahnhof zum Schönleinsplatz inszeniert den Stadteingang für die Fremden. Demnach ist der Schönleinsplatz mit der Vermittlung zur Langen Straße der auch architektonisch ausgezeichnete Eingang in die Stadt.

Ein Akt in der Zentral-Registratur des Neuen Rathauses am Maxplatz enthält zahlreiche Pläne aus der Zeit zwischen 1877 und heute, die alle Planungsphasen für die Platzanlage anschaulich werden lassen. Neben einem Brief der Schützengesellschaft von 1893 an den Magistrat, in dem der Schönleinsplatz als der "schönste Platz der Stadt" bezeichnet wird, findet sich auch eine phänomenale, schön gezeichnete Perspektivansicht für ein Museumsprojekt von Theodor Fischer aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Die Bebauung um den Platz sollte also den höchsten Ansprüchen genügen können.

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