Montag, 10. Januar 2011

5.1.11 Willkommen in den 10er Jahren! Ausstellung im Westend

Zu Beginn des Jahres hatte ich meine erste große Ausstellung zusammen mit Fabian. Wenn man mal davon absieht, dass ich auch in der Realschule schon eine umfangreichere Ausstellung hatte. Ein Dank geht insbesondere an Elias und die anderen WG-Kollegen aus der Bergmannstraße (Westend). Wir hatten sehr viel Spaß und Stress, wie sich das so gehört.


(1) Eingang zum Treppenhaus mit meinem quasi-kuratorischen Einführungstext
(2) zwei meiner Viererzyklen im Treppenhaus (1. OG), Beschreibungen unserer Arbeiten (durch Fabians Design wirkten meine Texte gleich viel besser)

Am Abend gab es dann eine Führung von uns beiden, mit einer kurzen Lesung von Elias zu einem meiner Bilder. Außerdem gab es später noch eine Lesung von Maria und Elias mit Auszügen aus Mixed Tape der Studi-Soap sowie Livemusik. Meinen "kuratorischen" Begleittext :), den Fabian superschön als pdf designt hatte, findet Ihr noch mal hier:

Willkommen in den 10er Jahren!Eine Ausstellung mit Photographien/Montagen und Gemälde/Graphiken von Fabian Bross und Martin Höppl

Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist vorbei. Willkommen in den 10er Jahren! Zum Auftakt des neuen Jahrzehnts wollen wir eine kleine Rückschau halten. Mit Bildern aus dem gerade vergangenen Jahr und ein paar Blicken zurück an den Anfang des Jahrtausends. Aktueller als jede etablierte Kunstmesse liefern wir in einigen Werkzusammenstellungen und Bildkollisionen einen experimentellen Querschnitt durch das jüngste Schaffen von Fabian Bross und Martin Höppl. Der Ort der Präsentation ist ebenso unkonventionell wie ihr Gegenstand. Als Rahmen der Doppelausstellung, die in dieser Form nur einmal zu sehen sein wird, dient der Treppenaufgang eines Hinterhauses im Münchner Westend. Dieser Ausstellungskontext ermöglicht einen direkten Kontakt mit den Werken und verdeutlicht ihre starke lebensweltliche Verankerung. Noch sind sie nicht Teil eines musealen Präsentationszusammenhangs und sprechen den Besucher direkt an – ohne verstärkte ästhetische Schwelle.


(3) ein paar meiner Bilder von 2010 im 1. OG
(4) zwei hochformatige Zyklen im 2. OG
 
Martin Höppl arbeitet mit einem imaginären Bildfundus, der Assoziationen an die Entwicklung der Kunst in den letzten 100 Jahren bietet. Seit etwa 15 Jahren beschäftigt ihn dieses Thema. Bis 2002 hat er sich in mehreren hundert Handzeichnungen und gemalten Graphiken mit den gegenstandslosen, informellen, den lyrischen und gestischen Spielarten der Abstraktion beschäftigt. Das Abschlussbild dieser Werkphase, das als einziges älteres Beispiel zu sehen ist, diente als Ausgangspunkt der neuerlichen Schöpfungen dieses Jahres. Den Kern der Präsentation bilden mehrere abstrakte Zyklen (Acryl auf Papier). Außerdem sind einige jüngst entstandene, autobiographisch geprägte Arbeiten zu sehen, die durch das Aufgreifen von Pop-Art-Elementen eine gewisse Korrespondenz mit den Arbeiten von Bross aufweisen.


(5 & 6): Fabian Bross: Photo-Collagen im Treppenhaus

Fabian Bross hat in der letzten Zeit zahlreiche Street-Art-Fundstücke mit der Kamera festgehalten. Seine dokumentarischen Arbeiten spiegeln einen Teil des kreativen Münchens. Die nicht institutionell verankerte Urban Art wird somit zum Spiegel der jüngsten Stadtentwicklung. Die Photos von urbaner Straßenkunst im öffentlichen Stadtraum sind nicht einfach nur Spuren und Überreste subversiver Raumaneignungsformen, sie reflektieren den sozialen Raum der Stadt, der Paradies und Hölle, versteinertes Gebirge und offenes Projekt zugleich ist. Aus dem phantastischen Fundus an Alltagsphotographien entwickeln sich auch seine der Pop Art verpflichteten Collagen und Montagen, die schließlich auch pornographische Elemente integrieren. Diese Bildüberlagerungen nutzen geschickt Formkorrespondenzen, spielen mit dem verwirrenden Potential der Figurationen und ermöglichen zudem die Auseinandersetzung mit den zitierten Werken der Weltkunst. So finden sich berühmte Gemälde, wie die Stadtansicht Delfts von Jan Vermeer, deren haptische Sinnlichkeit mit der platten Pornographie unserer Tage in Bezug gesetzt wird.

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